Am 07./08.09.2019 fand das 26. Sparkassen-Turnier in Hoyerswerda (Mannschaftsturnier, 15 Runden Schweizer System, 15 Minuten pro Spieler) statt. Als Sieger des letzten Jahres wollten wir durchaus wieder vorn landen. Da diesmal einige Stammkräfte verzichteten bzw. im Urlaub waren, traten wir mit einer Mannschaft, die sich zudem fast von selbst aufstellte, an:
Franz Bräuer, Peter Enders, „Gastspieler“ Olaf Heinzel und Thomas Casper.
Weiter war Franz‘ Freundin Patricia als Fangemeinde mit von der Partie, verzichtete aber auf einen Einsatz.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Olaf, der gern bereit war mit seinen ehemaligen Mannschaftskameraden aufzulaufen.
Die Organisation der Übernachtung erwies sich wie oft als spannend, da einen Monat vor Turnierbeginn alle mir bekannten Herbergen um Hoyerswerda herum ausgebucht waren.
Ich fand dann aber doch noch in Straßgräbchen (Ortsteil von Bernsdorf, ca. 15 km von Hoyerswerda entfernt) eine Pension, die eigentlich geschlossen war (an der Zufahrtsstraße wurde gebaut), aber extra für uns öffnete. Vielen Dank, Frau Böhme!
Die Besetzung des Turniers erwies sich als recht bemerkenswert. 30 Mannschaften nahmen teil, davon 7 der Kategorie A (Schnitt der Mannschaft > 2100) und 23 der Kategorie B (Schnitt der Mannschaft < 2100). Es ist immer wieder erstaunlich, wie es den Teams „gelingt“ in die Kategorie B zu rutschen.
Wir waren nach unserer Meldung (noch mit Matthias Müller statt Olaf) an Position 1 in der Kategorie A gesetzt. Nachdem ich unsere korrigierte Aufstellung abgegeben hatte, wurde Olaf zunächst in der Datenbank nicht gefunden, da er in der Saison 2018/2019 nicht im Deutschen Schachbund gelistet war. Das Problem wurde recht leicht behoben, Olaf wurde zunächst per Hand eingetragen (ohne Wertzahl) und später konnte dann auch die richtige Zuordnung hergestellt werden. An unserer Einstufung änderte der Spielertausch nichts.
Damit gingen wir als Favorit ins Rennen gegen 6 Gegner, von denen zumindest 4 (Nickelhütte Aue, TU Dresden, ASP Hoyerswerda, SK Zehlendorf) als direkte Konkurrenten anzusehen waren.
Wir zeigten eine recht ordentliche Leistung. Die erste Runde 4:0 standesgemäß gegen NO Berlin, dann 3,5 Punkte gegen Cottbus Connection (Karsten Schulz und Familie Reichmann) und 3 gegen Halle. Knapp war es dann in der 4. Runde gegen Aue. Schnell remis an Brett 3 und 4, Peter stellte erst mal Haus und Hof ein und Franz hatte gar nichts. Peter konnte dann mit etwas Glück seine Position wenigstens festigen und erhielt ein Remisangebot, was er natürlich gern annahm. Franz schaffte in einem schwierig gewordenen Endspiel auch das wichtige Unentschieden, sodass wir mit dem 2:2 nochmal davongekommen und gut bedient waren. Spätestens ab diesem Zeitpunkt beschloss Peter sich nach jeder Runde mit einem Bierchen zu stärken, was seinem Spiel durchaus zuträglich war. Das zeigte sich sofort in der 5. Runde im Spitzenkampf gegen Hoyerswerda, als Peter den einzigen Sieg des Matches einfuhr. Dann kamen zwei überzeugende Auftritte gegen Forst und Zehlendorf, ehe es am Ende des ersten Tages gegen TU Dresden die Tabellenführung (1 Mannschaftspunkt vor Hoyerswerda) zu behaupten galt. Dies gelang auch, wenngleich kein Sieg für uns heraussprang. Erfolgen an Brett 2 und 4 standen Niederlagen an Brett 1 und 3 gegenüber, schlussendlich ein gerechtes Unentschieden. Da Hoyerswerda überraschend verlor, hatten wir plötzlich 2 Punkte Vorsprung herausgespielt.
Dann Rückfahrt in die Pension, Abendessen und da doch die Müdigkeit um sich griff, schlafen gehen, Peter als erster (!).
Es war klar, dass wir am Sonntag früh gegen die Bezwinger von Hoyerswerda (Team Solo Chess, 4 junge Leute) anzutreten hatten. Wir hatten offenbar nicht so recht ausgeschlafen, denn es wurde wieder eng. Peter stellte einen Bauern ein und ich im Mittelspiel die Dame und eigentlich auch die Partie. Zum Glück hatte Olaf als erster rasch gewonnen und Franz aus einem zum Remis tendierenden Endspiel eine Gewinnstellung herausgequetscht. Peter konnte sich nicht retten, aber ich schaffte mit gütiger Hilfe meines Gegners noch ein Remis. Somit etwas glücklich 2,5 Punkte für uns. Danach allerdings kamen wir ins Laufen, was einerseits abzusehen war (die „schweren“ Mannschaften hatten wir hinter uns) und andererseits natürlich erhofft worden war. Wir ließen nichts mehr anbrennen und über die Stationen Bautzen, Hoyerswerda 2, Lübbenau, Ottendorf-Okrilla, Zitadelle Spandau und Pankow Revival sicherten wir uns letztlich deutlich den Turniersieg mit 28:2 Punkten vor Aue und Hoyerswerda mit jeweils 24:6.
Dies geht auch so in Ordnung, da wir gleichmäßig spielten und mit Abstand die wenigsten Aussetzer vorwiesen.
Auch in der Einzelwertung lagen wir alle mit vorn. Franz mit 10,5 Punkten gegen starke Gegnerschaft auf Platz 2 an Brett 1 hinter dem überragenden Roven Vogel der TU Dresden (13 Punkte!). Peter mit 12 Punkten Zweitbester an Brett 2. Olaf mit ebenfalls 12 Punkten vierter nach Wertung um Platz 2-4 an Brett 3. Ich gewann letztlich mit auch 12 Punkten das Brett 4.
Es war eine schöne und gelungene Veranstaltung. Der Termin für das nächste Jahr ist vorgemerkt.
Thomas Casper