Zum Saisonabschluss ging es gegen unseren Reisepartner Plauen. Da es nur eine Einzelrunde war, reisten wir erst am Spieltag an und verzichteten damit auf eine Übernachtung. Dies war nicht der einzige Umstand, der gegen den Trend eines Zweitligamatches lief. Wir spielten in der Aufstellung:
1 Franz Bräuer
2 Peter Enders
3 Matthias Müller
4 Heiko Machelett
5 Bernd Vökler
6 Christian Troyke
7 Olaf Heinzel
8 Joachim Brüggemann
Wie auch wir brachten die Plauener keine Legionäre an die Bretter und so entstand das Novum, dass sich in einem Zweitligamatch jeweils acht deutsche Spieler gegenübersaßen!
Auf dem Papier waren wir deshalb klarer Favorit, der Kampf verlief zunächst aber relativ eng: Ich konnte schnell einen angenehmen Vorteil aus der Eröffnung erzielen, der darin bestand, dass ich den schwarzen d5-Isolani souverän blockieren und attackieren konnte. Im ewigen (DDR-)Klassiker Espig-Enders konnte zunächst Peter die Initiative an sich reißen und opferte vorübergehend eine Figur, die er schnell zurückgewinnen sollte. Nachdem sich der Rauch einigermaßen verzogen hatte, war seine Stellung allerdings leicht schlechter. Matthias musste sich wie Bernd mit der Caro-Kann-Verteidigung auseinandersetzen. Beide erzielten optische Vorteile, etwas Greifbares allerdings nicht. Heiko spielte etwas experimentell, seine Stellung wirkte zumindest passiv. Christian bekam durch eine geschickte Zugreihenfolge im Alapin-Sizilianer eine typische Französisch-Struktur, in der beide Seiten ihre Chancen hatten. Olaf spielte routiniert den Rentner und erreichte schnell ein optisches und auch greifbares Stellungsplus. Achim bekam es mit dem jüngsten Plauener zu tun, der aber trotz des Alters- und Spielstärkeunterschieds sehr gut Paroli bot.
Mit zunehmender Spieldauer zeigte sich aber unsere Überlegenheit und so trudelten nach und nach die Ergebnisse ein: Heiko, Matthias und Bernd einigten sich nach nicht allzu spektakulären Partien auf Remis, ebenso wie Peter, der nach dem wechselhaften Partieverlauf und wohl sehr schlechter Schlussstellung zufrieden sein musste. Mit dem Zwischenstand von 2-2 konnten wir also gut leben. Die restlichen vier Partien verliefen wie folgt: Olaf gewann einen Bauern und verwertete sicher. Ich hatte im Mittelspiel durch eine hübsche Kombi eine Qualität gewonnen und konnte diese letztlich im Endspiel verwerten. Christian steuerte den nächsten vollen Punkt bei, nachdem er seinen Gegner in dessen Zeitnot überspielen konnte. Blieb also nur noch Achim: Lange Zeit war die Stellung sehr ausgeglichen, bis Achim der Teufel ritt und er den Gegner zwei Bauern einstreichen ließ. Allerdings ist unser Präsident auch immer für das Herumtricksen in verlorenen Stellungen gut. Sein Gegner patzte und verlor die schon sicher gewonnen geglaubte Partie. So fiel der 6-2-Sieg letztendlich souverän, wenn auch einen Tick zu hoch aus. Plauen steigt damit direkt ab. Ihnen bleibt für die kommende Saison nur das Beste zu wünschen, ein angenehmer Reisepartner waren sie allemal.
Für uns endete die Saison somit sehr erfolgreich. Wir belegten im 10er-Feld den 3.Platz. Da wir gegen die beiden Erstplatzierten jeweils 4-4 spielten und auch sonst keinen Kampf verloren, können wir sehr stolz auf unser erzieltes Resultat sein. Mit den Einzelergebnissen wird der ein oder andere mehr oder weniger zufrieden sein, festzuhalten ist, dass wir in jedem Kampf ein starkes Kollektiv bildeten. Von den 16 gemeldeten Spielern kamen 14 zum Einsatz. Das Klima war jederzeit top und der Spaß kam selten zu kurz. Wir blicken freudig auf die kommende Zweitligasaison.
An dieser Stelle noch herzlichen Glückwunsch zum Staffelsieg der Gögginger, die sich damit den Aufstieg in die Erste Liga redlich verdient haben!
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