Erfurter Schachklub
Drei Starter, drei Pokale: ESK räumt beim Hallenburg-Cup ab
29.10.2024 - 15:37

Ein junges Trio des Erfurter Schachklubs hat beim 8. Hallenburg-Cup im Schnellschach in Steinbach-Hallenberg ordentlich aufgetrumpft. Erik Heitmann und Moritz Franke feierten in ihren Kategorien zwei überzeugende Turniersiege, zu denen Theodor Franke in der Altersklasse U8 einen dritten Platz beisteuerte.

Der (noch) elfjährige Erik Heitmann wagte sich in der Königsklasse der U18 an den Start und bestätigte mit einem einmal mehr starken Auftritt seinen derzeitigen Aufwärtstrend. An Nummer zwei hinter dem Meuselwitzer Richard Sniegowski gesetzt, blieb Erik dank seines kontrollierten und aufmerksamen Agierens als einziger Spieler gegen die durchweg ältere Gegnerschaft ungeschlagen. In der Schlussrunde sicherte das ESK-Talent den Turniersieg mit einem taktischen Remis gegen Verfolger Stefan Ansperger (Steinbach-Hallenberg) ab. Er wusste die beste Wertung (28,5) auf seiner Seite und gewann verdient mit fünf Punkten vor den punktgleichen Sniegowski (25,0) und Jaime Häfner (Steinbach-Hallenberg/23,0).

In seiner angestammten Altersklasse ging der gerade elf gewordene Moritz Franke an den Start. An Nummer eins im 17-köpfigen Teilnehmerfeld der U12 gesetzt, marschierte der Erfurter sicher und unaufgeregt von Runde zu Runde. Mit sechs aus sechs und bereits als Turniersieger feststehend, schien er auf bestem Wege, sein 100-Prozent-Resultat aus dem vergangenen Jahr zu wiederholen. Doch in der Schlussrunde erwies sich der DWZ-lose Wilhelm Richard Schubert aus Eisenach als hartnäckiger Gegner – und das Geschehen steuerte auf ein lehrreiches Drama zu.

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Ungleichfarbige Läufer begünstigen den Angreifer - selten drastisch wurde die Thematik hier von Weiß und Schwarz illustriert. Beide Könige, wechselseitig an den Rand gedrängt, stehen gnadenlos auf Matt, und wäre Weiß am Zug, könnte er dieses mit g3-g4 schon vollenden.

1. … Tg1?? Verhindert g4 und droht selbst mit Matt. Trotzdem ist das ein Fehler. Le6+ nebst Ld5+ wäre eine Möglichkeit gewesen, die Balance zu halten.
2. f3 Der einzige Zug, aber er ist zugleich ausreichend zum Gewinn.
2. … Lxf3? Nach 2. … Le6+ 3. g4+ Lxg4+ 4. fxg4+ Txg4 5. Txf7 hat Schwarz „nur“ eine Figur weniger, steht aber auch auf Verlust.
3. Lxg1 Moritz‘ Gegner schlug die Hände vor die Augen – das hatte er glatt übersehen. Er rutschte ein Stück tiefer auf seinem Stuhl und machte dann doch noch einen Zug.
3. … g5 Und es kam, was kommen musste…
4. Txf7?? Nun machte der Schwarze noch einmal große Augen. Freilich aus anderem Grund: er konnte sein Glück nicht fassen.
4. …g4#

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In der Altersklasse U8 wollte der sechsjährige Theodor Franke als einer der beiden Jüngsten im Teilnehmerfeld vor allem Erfahrung sammeln. Und der Bruder von Moritz schlug sich bei seinem erst dritten Turnierstart überhaupt sehr respektabel. Mit drei Siegen aus fünf Partien schaffte Theo als Dritter und bester Thüringer den Sprung auf das Siegertreppchen.

Mit 75 Spielerinnen und Spielern verzeichnete die achte Auflage des Hallenburg-Cups einen Teilnehmerrekord - der gute Ruf des Turniers hat sich längst auch über die Grenzen Südthüringens hinaus herumgesprochen. Turnierleiter Karsten Hoffmann und sein Team sorgten in der geräumigen Haseltalhalle einmal mehr für eine angenehme Turnieratmosphäre und luden mit Blick auf das nächste Jahr alle herzlich ein - zum dann neunten Hallenburg-Cup in Steinbach-Hallenberg.

Ergebnisse
Fotos

Text und Fotos:Axel Eger


Rudolf Ruether


gedruckt am 30.10.2024 - 04:22
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