35. Mannschaftsschnellturnier in Leutasch vom 18.-20.05.2018
Wie jedes Jahr fand sich auch diesmal ein Trupp des ESK zum Schnellschachturnier einschließlich Sport (Wandern, Laufen, ggf. Radfahren), Wellness (Baden, Sauna) und Gesellschaftsspiele (Wizard, Globalissimo, Deutschlandspiel) in Leutasch ein. Seit Mitte/Ende der Neunziger Jahre haben wir dieses Turnier fest im Kalender stehen. Die legendäre Ära Gerhard Neurauther ist zwar vorüber, aber seit Bernhard Jehle diese Veranstaltung nach einigen Fehlversuchen des Seefelder Tourismusverbandes unter seine Fittiche genommen hat, ist das Niveau der Veranstaltung wieder deutlich angestiegen. Schön ist, dass praktisch jeder einschließlich Ehepartner, Kinder, Enkelkinder usw. mitkommen kann, der mitkommen will. Dieses Jahr waren nur relativ wenige interessiert, so dass die Erfurter Abordnung aus den Familien Brüggemann, Troyke, Müller einschließlich Kinder, Möller ohne Tochter und Enkelkind sowie aus den Einzelpersonen Enders und Casper bestand. Olaf Heinzel wurde mittransportiert, spielt aber schon seit Jahren in Leutasch für das Team Schenkbach 2. Zudem hatten wir unser ehemaliges Vereinsmitglied Christoph Renner als Gastspieler gewinnen können.
Die Anreise zu unserer seit Jahren gern frequentierten Pension Bergfrieden erfolgte individuell; Familie Troyke und die Herren Casper und Heinzel bereits am Mittwoch, Familie Möller am Donnerstag, der Rest am Freitag. Die frühzeitig Angereisten verbrachten die Tage in wunderschöner diesmal leider etwas regnerischer Umgebung wie seit Jahren gewohnt mit Wandern (Thomas - Training für den Malerweg), Laufen (Christian - Training für den Dresden-Marathon?) und vorwiegend Wellness. Fahrradfahren fiel dieses Jahr auf Grund der Witterungslage aus.
Wir stellten exakt zwei Mannschaften, wobei wir bei der Aufstellung zunächst nach der Devise „Never change a winning team“ verfuhren: diejenigen, die letztes Jahr den Sieg errungen hatten (Christoph, Achim und Matthias) sollten den Titel ruhig verteidigen; Peter, der sich letztes Jahr noch in Moskau herumgetrieben hatte, ersetzte Franz, der diesmal nicht dabei sein konnte. Für die zweite Mannschaft blieben Christian, Thomas, Doreen und Opa Frank.
Wir hatten uns auch diesmal in die Vorrunde am Samstag früh einteilen lassen, auch wenn sich die Hoffnung auf einen Grillabend am Samstagabend für Christoph endgültig zerstörte, da unsere Gastgeber beschlossen hatten auf diese für sie ziemlich aufwendige Veranstaltung zukünftig zu verzichten. Es spielt sich aber Samstag früh leichter, die Gegner sind noch nicht so stark, und der Rest des Tages ist dann frei.
Das Turnier war nicht so stark besetzt wie letztes Jahr; einige namhafte Konkurrenten (Unterhaching, Pankrac Prag) waren nicht da, andere (Schenkbach 1) schwächer aufgestellt. Immerhin hatten sich insgesamt 54 Teams eingefunden.
Die erste Mannschaft ging in der Vorrunde auch wie das Messer durch die Butter und gewann alles, zudem in 9 von 12 Wettkämpfen mit 4:0! Damit war man natürlich für das A-Finale qualifiziert und musste wohl die Bürde des Favoriten auf sich nehmen. Die zweite Mannschaft lief zu großer Form auf, gewann dreimal klar, verlor einmal glatt, fing sich wieder und landete 4 Siege hintereinander. Danach ließ man sich gemütlich austrudeln und folgte als Gruppenzweiter doch etwas überraschend der ersten Mannschaft ins A-Finale.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass Doreen und Christian im Laufe unseres Aufenthaltes für jede Menge „Mannschaftsgeist“ gesorgt und für die Abende je zwei Flaschen Marillenschnaps und Williams-Christ bereitgestellt hatten. Dies erwies sich offensichtlich als äußerst weitsichtig und mannschaftsdienlich.
Die Finalrunde am Sonntag sah die erste Mannschaft als Favorit. In der ersten Runde mussten die vereinsinternen Duelle ausgetragen werden. Ich als Verantwortlicher der zweiten Mannschaft hatte der ersten am Samstagabend auf Grund der Unterlegenheit an den Brettern 3 und 4 noch ein 3:1 angeboten, was Peter mit den Worten „Es wird gespielt!“ zurückwies. Es wurde dann auch gespielt und zwar 2:2. Die erste Mannschaft verlor beide vordere Bretter. So machten wir uns etwas Sorge, dass sich dies auf den Turnierverlauf negativ auswirken könnte. Mit fortschreitender Turnierdauer erwies sich dies gottlob als unbegründet, unsere erste Mannschaft kam in Tritt und sicherte sich in der zweiten Turnierhälfte den Sieg. Letztlich zwölf Siege und nur zweimal ein Unentschieden. Einzig Peter hatte an seiner Erstrundenniederlage zu knabbern, verlor insgesamt viermal und bot danach stets beizeiten Remis an, was auch fast immer angenommen wurde. So konnte er den Schaden für die Mannschaft in Grenzen halten. Die anderen 3 spielten souverän und sicherten sich zudem jeweils den Einzelpreis an ihrem Brett. Ein schöner Erfolg! Die zweite Mannschaft schlug sich recht ordentlich und holte in der vorletzten Runde ein glattes 3,5:0,5 gegen Bad Tölz, was zunächst den 9. Rang bedeutete. Damit gab man sich zufrieden und machte in der letzten Runde schnell viermal remis. Überraschenderweise rutschte die Mannschaft damit noch einen Platz nach vorn, da der Konkurrent Jedesheim mit 0:4 unter die Räder kam. So belegte die zweite Mannschaft in der Endabrechnung Platz 8 und gewann sogar den letzten Geldpreis. Prima!
Ich kann dieses Turnier jedem nur ans Herz legen, es ist eine entspannte, vergnügliche Angelegenheit. Und wenn es mal nicht läuft (das hatten wir schon öfter), ist es auch nicht so schlimm.
Auf ein Wiedersehen nächstes Jahr!
Thomas Casper