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News - aktuell   Auf Medaillenkurs
06.02.2018 von Rudolf Ruether

4. Wochenende der 2. Bundesliga in Erfurt vom 03.-04.02.2018



Nach einer längeren Pause im Januar hatten wir Anfang Februar unser Heimspielwochenende gegen Aue und Bindlach. Es war uns gelungen unser Spiellokal angenehm zu gestalten (neue Tische und Stühle), so dass der Wettkampf in unseren Räumlichkeiten stattfinden konnte. Zu unserer Freude hatte sich Evgeny Romanov bereit erklärt für uns zu dieser Veranstaltung aufzulaufen, was wir gern annahmen. Zudem hatten wir Robert Kuczynski als langjährigem Mitglied unseres Teams den Einsatz am Wettkampf angeboten. So verzichteten wir diesmal auf unsere tschechischen Großmeister Jan Votava und Petr Haba und spielten gegen den Spitzenreiter und Staffelfavoriten Aue am Samstag in folgender Aufstellung:


Evgeny Romanov
Oliver Mihok
Franz Bräuer
Robert Kuczynski
Peter Enders
Heiko Machelett
Christian Troyke
Alex Steinacker

Die Gegnerschaft lief mit 5 Großmeistern (einschließlich Inna Gaponenko) auf, so dass uns eine gewichtige Aufgabe erwartete. Evgeny geriet schnell in eine gedrückte Position und schlug sich mit einem lendenlahmen Springer herum, jederzeit den Verlust desselbigen befürchten zu müssen. Oliver spielte offenbar eine am Computer vorbereitete Eröffnung, die sich zum einen als wildes Handgemenge darstellte und zum anderen jeder Einschätzung durch „normale“ Schachspieler verweigerte. Ich als Mannschaftsleiter sah die Dinge allerdings recht gelassen, da ich von Oliver durchaus spektakuläres Schach gewohnt bin. Franz verwechselte in der Eröffnung die Züge und geriet in Schwierigkeiten. Obwohl es für Robert nach Monaten wieder einmal eine Schachpartie unter Wettkampfbedingungen war, spielte er wie gewohnt ruhig und sicher und erreichte bald ein Remis. Peter hatte in der Eröffnung keine Probleme und erlangte sowohl die bessere Position als auch klaren Zeitvorsprung. Heiko kam mit gleichen Chancen ins Mittelspiel. Christian landete in einer komplizierten Position, wo jeder Fehler schon den Verlust bedeuten konnte. Alex suchte nach der Eröffnung sofort Händel, was von seinem Gegenüber gern angenommen wurde und zu heftigen Verwicklungen führte.
Als erstes dann verlor Heiko völlig die Übersicht und hatte nach einer Serie schwächerer Züge einen Minusbauern zu beklagen, für den kein Ersatz in Sicht war. Nach einer kleinen taktischen Abwicklung seitens seines Gegners musste Heiko die Segel streichen. Oliver trennte sich schließlich schiedlich-friedlich; eine Beurteilung der Partie traue ich mir nicht zu. Franz entschied sich im Angesicht eines drohenden Königsangriffs zu einer Radikalmaßnahme, die einen Bauern kostete und seinen gesamten Damenflügel schwächte. Allerdings erhielt er einiges ernstzunehmendes Gegenspiel und da sein Gegner GM Meijers es versäumte rechtzeitig auf Defensive umzuschalten, konnte Franz mit einer spektakulären Aktion einen nicht erwarteten Sieg einfahren. Alex lieferte eine starke Partie ab. Erst nahm er ein Bauernopfer seines Gegners an, danach wurde ihm allerdings in drei aufeinanderfolgenden Zügen jeweils ein Bauer genommen. Im Endeffekt brachte Alex nach Damentausch zwei Türme auf die siebente Reihe, die nach einer Ungenauigkeit seines Gegners sofort für die Entscheidung sorgten. Eine prima Vorstellung von Alex! Gleich darauf aber stellte Christian leider seine Partie einzügig ein. So liefen dann nur noch die Spiele von Evgeny und Peter. Evgeny konnte sich nicht befreien, rettete zwar seinem Pferd das Leben, aber ein Freibauer auf der a-Linie machte ihm alsbald den Garaus. Peter hatte sich im Mittelspiel in einem Anflug von Schachblindheit seinen überragenden Läufer abtauschen lassen, die Partie verflachte danach zusehends und endete schließlich mit Remis.

Das Endergebnis von 3,5:4,5 geht in Ordnung. Damit sollte der Auer Mannschaft der Staffelsieg nicht mehr zu nehmen sein.

Am Samstagabend im Wirtshaus wurde auch kein Trübsal geblasen, sondern sich entspannt auf das Spiel am Sonntag eingestellt.

Da galt es dann in erster Linie für uns den dritten Tabellenplatz gegen einen unmittelbaren Konkurrenten aus Bindlach zu halten. Heiko verzichtete auf einen weiteren Einsatz. Dafür gelang es mir Bernd Vökler kurzfristig (20 Minuten vor Rundenbeginn) zum Einsatz zu überreden. Das stellte sich als gar nicht so schlechte Idee heraus. Bernd spielte gegen das Erfurter Urgestein Thomas Pähtz und nach kurzer Zeit hatte man sich auf Remis geeinigt. Evgeny spielte nach seiner Niederlage am Samstag sehr engagiert und setzte seinen Gegner stark unter Druck. Oliver wurde diesmal heftig attackiert, er musste sich mit einem spekulativen Figurenopfer auseinandersetzen. Franz ging leicht erkältungsgeschwächt ins Rennen und nutzte die erstbeste Gelegenheit ein sehr vorteilhaft aussehendes Figurenopfer mit einem Remisangebot zu verbinden, was angenommen wurde. Robert ließ mit Schwarz nichts anbrennen und hatte ebenfalls bald ein Unentschieden erreicht. Peter war ganz schnell fertig. Sein Gegner kam mit der Eröffnung überhaupt nicht klar und stand nach 15 Zügen bereits im höheren Sinn auf Verlust. Peter nahm sich noch die Zeit, die Varianten bis zum Gewinn durchzurechnen und feierte einen überzeugenden Sieg. Damit lagen wir erstmal vorn. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass wir außerdem an Brett 1 eine klar bessere Partie aufzuweisen hatten, konnte ich dem weiteren Verlauf des Wettkampfes ruhig entgegensehen. Christian spielte zunächst zurückhaltend. Sein Gegner entschloss sich daher unter Qualitätsopfer zu einem scharfen Angriff. Alex hatte in einer königsindischen Partie wie üblich die Initiative am Königsflügel gesucht, der allerdings die Spitze durch den Tausch von zwei Figuren gegen einen Turm und den wichtigen g-Bauern abgebrochen wurde. Dazu erbeutete der Gegner noch einen Bauern am Damenflügel, sodass Alex mit einem Figurenklumpen den Vormarsch des entstandenen gegnerischen Freibauern aufzuhalten versuchte. Oliver unterdessen überstand die offenbar etwas überstürzte Attacke seines Gegners, hielt das Mehrmaterial fest und setzte sich sicher durch. Christian schlug unter Rückgabe der Qualität, begünstigt auch durch knappe Zeit seines Gegners den Angriff zurück und gewann Dame und Partie. Alex hielt stand und landete in einer Zugwiederholung. Evgeny schließlich beendete das Endspiel mit Mehrbauern und den Wettkampf erfolgreich mit einer Springergabel.

Mit dem vielleicht etwas zu hohen 6:2 haben wir ein sehr gutes Match gespielt. Ende Februar können wir gelöst in die letzten Spiele gegen Forchheim und Erlangen gehen.

Unser Reisepartner Magdeburg hatte an diesem Wochenende nichts zu lachen und musste über zwei klare Niederlagen quittieren. Der Klassenerhalt hängt damit am seidenen Faden.

Vielen Dank noch an Doreen Troyke für die ausgezeichnete Versorgung!

Thomas Casper


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