Porträt der Spieler von Thüringen auf der Senioren-Weltmeisterschaft
25.02.2015 von Rudolf Ruether
Brett 3: FIDE-Meister Bernd Vökler
Kurze Vorstellung
- 51 Jahre, zusammen lebend , 2 Kinder, Bundesnachwuchstrainer im DSB
- Schatzmeister des Erfurter Schachklubs
- Wohnort: Apolda
- Verein: ESK
1. Welche Erwartungen verbindest Du mit der Senioren-Mannschafts-Weltmeisterschaft in Dresden?
- Von mir kam die Idee zum Start hier in Dresden.
- Eine Weltmeisterschaft als Spieler zu erleben, ist auch für mich eine neue Erfahrung. Als Trainer und Delegationsleiter des Deutschen Schachbundes habe ich bereits fast 20 Kinder-, Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften auf 4 Kontinenten betreut.
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2. Warum startest Du für die Thüringer Mannschaft?
- Obwohl die Mehrheit der Mannschaft vom ESK ist, halte ich den Start unter dem Thüringer Label für eine gute Idee. Vielleicht können wir als Freistaat Thüringen in die Phalanx der Nationalmannschaften einbrechen.
3. Auf welche Schachgröße freust Du Dich besonders in Dresden?
- Meinen alten Kumpel Karsten Volke, siehe ChessBase mein erstes Turnier 1981
4. Welches ist Deine interessanteste Partie in der ChessBase-Mega?
Voekler,B-Kramnik,V Groningen 1991
Nicht besonders spektakulär, aber man bedenke den Schwarzspieler! Natürlich 0:1 später…
5. Was ist die Zielstellung der Mannschaft „Thüringen“ und von Dir persönlich?
- Für die Mannschaft sehe ich einen Top-Fünf Platz als realistisch.
- Persönlich möchte meine dritte und letzte IM-Norm unter Dach und Fach bringen!
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6. Als Bundesnachwuchstrainer an Dich die Frage: Wie steht es um das Deutsche Nachwuchsleistungsschach?
Vermutlich haben alle die letzten Erfolge der „Prinzen“ aufmerksam verfolgt. Matthias Blübaum, Dennis Wagner und Alexander Donchenko befinden sich kurz vor der „magischen 2600-Schallmauer“. Insbesondere die herausragenden Resultate von Groningen ( Alexander ) und Gibraltar ( Dennis ) machen mir Hoffnung, dass bei 2650 noch nicht Schluss sein muss!
Über Vincent Keymer wurde bereits berichtet. Ich möchte keinen der Begriffe „Wunderkind“, „Rohdiamant“, „Juwel“ oder „Kinderstar“ verwenden! Zum einen sind sie meist negativ belegt und zum anderen sind wir bildlich gesprochen mit Vincent erst auf den ersten Kilometern eines Marathonlaufes!
Brett 5: Internationaler Meister Joachim Brüggemann
Kurze Vorstellung
- 63 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, 2 Enkelkinder, Beamter beim Thüringer Landesverwaltungsamt plus Umwelt in Weimar
- Präsident des Erfurter Schachklubs
- Wohnort: Erfurt-Töttleben
- Verein: ESK
1. Welche Erwartungen verbindest Du mit der Senioren-Mannschafts-Weltmeisterschaft in Dresden?
- WM-Atmosphäre, erstmalige Teilnahme an einer Weltmeisterschaft ist etwas Besonderes
- Alte Bekannte wiedersehen
- Großmeisterpartien
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2. Warum startest Du für die Thüringer Mannschaft?
- Als ehemaliger Präsident des Thüringer Schachbundes unterstütze ich die Idee vorbehaltlos. Außerdem bekomme ich vom Land Thüringen Sonderurlaub für diese Weltmeisterschaft!
3. Auf welche Schachgröße freust Du Dich besonders in Dresden?
- Großmeister und Idol meiner Jugend Wolfgang Uhlmann
4. Welches ist Deine interessanteste Partie in der ChessBase-Mega?
Brueggemann,J-Moehring, G DDR-Meisterschaft 1970
Die Konturen des Königsindischen Angriffes sind unschwer noch zu erkennen
Joachim macht mit 1. Sxf7 kurzen Prozess Kxf7 2. Df4+ Kg8 3. Df6 1:0
5. Was ist die Zielstellung der Mannschaft „Thüringen“ und von Dir persönlich?
- Für die Mannschaft sehe ich einen Top-Fünf Platz als realistisch.
- Persönlich möchte ich meine ELO-Zahl verbessern!
6. Als Präsident des ESK an Dich die Frage: Wie stellt sich der ESK zum möglichen Aufstieg in die 1. Schachbundesliga?
- Wir werden gleich nach der Weltmeisterschaft eine Präsidiumssitzung durchführen, um die Möglichkeiten der Sponsorensuche und Sponsorengewinnung zu überprüfen und Zuständigkeiten festzulegen. Die Summe Minimum 30.000,- € hatte ich bereits gegenüber der TLZ am Montag genannt.
- Ich sehe übrigens die Stadt Erfurt im Besonderen in der Verantwortung! Zig Millionen für Fußball an einen Drittligisten stehen in keiner Relation zu sagen wir 10.000,- für einen Erstligisten.
- Ein anderes Problem ist die Spielerdecke. Sechs von acht Stammspielern könnten theoretisch hier in Dresden bei den Senioren antreten. Außer Franz Bräuer und Christian Troyke wirkt der Kern der Mannschaft etwas zu alt für das Haifischbecken erste Liga. Trotzdem zeigt unser Abschneiden hier, dass wir ab und zu noch zubeißen können. (AdR. Allerdings gegen Plötzen und kleine Karpfen)
Brett 2: Internationaler Meister Thomas Casper
Kurze Vorstellung
- 54 Jahre, ledig, Angestellter beim Thüringer Landesverwaltungsamt plus Umwelt
- Mannschaftsleiter des Erfurter Schachklubs erste Mannschaft
- Wohnort: Erfurt
- Verein: ESK
1. Welche Erwartungen verbindest Du mit der Senioren-Mannschafts-Weltmeisterschaft in Dresden?
- Erstmalige Teilnahme an einer Weltmeisterschaft ist etwas Besonderes
- Alte Bekannte wiedersehen
- Bemerkenswertes Flair-viele alte Menschen!
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2. Warum startest Du für die Thüringer Mannschaft?
- Ich finde es gut, dass eine Thüringer Mannschaft mitspielt.
3. Auf welche Schachgröße freust Du Dich besonders in Dresden?
- Meinen alten Kumpel „Frosch“- er spielt bei Tus Coswig in der vierten Mannschaft
4. Welches ist Deine interessanteste Partie in der ChessBase-Mega?
Schlosser,P- Casper, T Bundesliga 1996
Philipp hatte es sich am Damenflügel gut gehen lassen, ohne sich Sorgen um den König zu machen! 1… Txg2 legt den Finger in die Wunde.
5. Was ist die Zielstellung der Mannschaft „Thüringen“ und von Dir persönlich?
- Für die Mannschaft sehe ich einen Top-Ten-Platz als realistisch.
- Persönlich möchte ich gut spielen!
6. Auf dich wartet mit Nigel Short eine ehemaliger Vizeweltmeister für England. Welche Chancen siehst Du gegen ihn?
Keine!
Brett 4: Großmeister Thomas Pähtz
1. Kurze Vorstellung
- 58 Jahre, verheiratet, 3 Kinder, Schachtrainer, GM,
- Wohnort Kerspleben
- Verein: Ilmenauer SV
2. Welche Erwartungen verbindest Du mit der Senioren-Mannschafts-Weltmeisterschaft in Dresden?
- Gutes Schach spielen
- Alte Freunde wiedersehen
- Nettes Ambiente
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3. Warum startest Du für die Thüringer Mannschaft?
- Erinnerung an die alten Zeiten bei Mikroelektronik Erfurt und dem Erfurter SK
4. Auf welche Schachgröße freust Du Dich besonders in Dresden?
- Meinen alten Kumpel Hans-Ulrich Grünberg
5. Welches ist Deine interessanteste Partie in der ChessBase-Mega?
Ulibin,M.-Paehtz,T sen Biel 2004
Am Ende einer langen vorbereiteten Variante hatte ich den russischen Großmeister völlig ausgekreiselt. 1… Lc3+ 0:1
6. Was ist die Zielstellung der Mannschaft „Thüringen“ und von Dir persönlich?
- Der Titel wäre nicht schlecht!
- Persönlich möchte ich keine Partie verlieren.
7. Es ist deine erste WM-Teilnahme! Welche Empfindungen hast Du dabei?
Tatsächlich war es mir zu DDR-Zeiten natürlich nicht möglich an der U20 Junioren-WM teilzunehmen, obwohl es von der ELO-Zahl 1975/76 sicherlich gerechtfertigt gewesen wäre.
Umso mehr freue ich mich auf die Teilnahme an der WM und bringe hoffentlich meine beste Leistung.
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