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2. Schachbundesliga   Bericht zum Bundesligawochenende am 23./24.04. in Bremen
27.04.2016 von Doreen Troyke

Ein Schock, ein Debakel und ein (fast) gelungener Abschluss
Ende April machten sich folgende 8 tapfere Recken auf den Weg nach Bremen, um den Saisonabschluss zu bestreiten:

1. Jan Votava
2. Heiko Machelett
3. Peter Enders
4. Bernd Vökler
5. Christian Troyke
6. Thomas Casper
7. Joachim Brüggemann
8. Alex Steinacker


Das Bundesligawochenende startete diesmal ein paar Tage früher mit der Nachricht, dass sich Petr Haba bei einem Fahrradunfall schlimm verletzt hatte und wir somit unsere letzte Reserve Achim Brüggemann aktivieren mussten. Auf diesem Wege wünschen wir Petr gute Besserung!glücklich Dem Teamgeist und der Stimmung tat das natürlich keinen Abbruch, weiß man doch als geneigter Fan des Erfurter Schachklubs, dass Zusammenhalt und Kampfgeist die Pfunde sind, die wir in die Waagschale werfen, selbst wenn wir schachlich unterlegen sind.

Sodann begab es sich, dass wir Samstag gegen den "Rückzieher" Emsdetten unser erstes Match bestreiten mussten. Ich selbst habe davon nicht viel mitbekommen, denn nach knapp 10 Zügen befand ich mich in einer Zeitnot, die ich so auch noch nicht erlebt hatte. Dazu kam eine schlechte, vielleicht verlorene Stellung. Mein primäres Ziel war es, zumindest den 20. Zug zu erreichen. Auch die anderen Bretter gaben nach etwa 1,5h keinen Anlass zur Freude. Jan hatte Probleme gegen den starken jungen Polen Darius Swiercz, Peter stand als Weißer gedrückt in einem Jänisch Gambit und Thomas Springer hatte sich verirrt. Lediglich Bernd und Christian hatten ausgeglichene Stellungen zu verwalten und Alex folgte der vorbereiteten Theorievariante. Ein Lichtblick war Achim, der seinem Gegner eine gut präparierte Variante im Franzosen vorlegen konnte. Leider entwickelten sich die Dinge danach sehr einseitig. Thomas verlor in Zeitnot den Faden, Achim setzte leider ungenau fort und Jan sowie Peter verloren relativ chancenlos. Zu meiner Überraschung erhielt ich trotz hochgradiger Zeitnot Gegenspiel und sogar Gewinnstellung, die ich aber nicht verwerten konnte ... Remis. Nach Christians und Achims Niederlage versuchten Bernd und Alex noch alles, um ihre Gegner vor Probleme zu stellen, aber die Niederlage war nicht mehr abzuwenden. Bernd rettete sich ins Remis und Alex kämpfte noch bis nach 21 Uhr, konnte aber die Minusbauern im Damenendspiel nicht mehr kompensieren und verlor schließlich. Damit erlebten wir ein 1:7 gegen Emsdetten, das aus meiner Sicht einer der chancenlosesten Kämpfe war, die ich je erlebt habe. Aber solche Tage gibt es eben auch und es darf nicht unerwähnt bleiben, dass wir eigentlich auch klarer Außenseiter waren.

Am Sonntag bekamen wir es mit Werder Bremen zu tun, die ihren Anspruch auf Platz 3 nach dem deutlichen Sieg gegen Schwäbisch Hall am Samstag festigen wollten. Zu meiner Überraschung lief es zu Beginn sehr gut. Bernd hatte gegen Hracek eine Druckstellung aufgebaut, Christian vertraute seinem Drachen und stand sehr bequem, Achim hatte einen Bauern einkassiert und Alex spielte schwungvoll nach vorn. Lediglich Peter stand in meinen Augen etwas beengt in seinem geliebten Benoni und ich hatte eine gleiche Stellung gegen Luke McShane auf dem Brett. Die Dinge sollten sich aber anders entwickeln. Nach einem sicheren Remis von Thomas gegen den "Naiditsch-Bezwinger" GM David Smerdon verlor Bernd leider den Faden und musste sich geschlagen geben. Es kam wie es kommen musste und ich stellte ziemlich simpel meine Partie gegen Luke ein, während Peter und Jan ihre schwierigen Positionen gegen Areshchenko und Blübaum verteidigten. Wider Erwarten hielt sich Peter dann doch recht souverän, während Jan die Segel streichen musste. Blieben noch Achim und Alex, die beide noch gegen ihre deutlich höher angesiedelten Gegner bravourös kämpften, am Ende aber doch das Nachsehen hatten. Somit verloren wir auch diesen Wettkampf mit 1,5:6,5 nach Christians Remis gegen GM Babula. Vielleicht haben wir hier den ein oder anderen halben Punkt liegenlassen, aber das soll nicht über die Stärke der Bremer Mannschaft hinwegtäuschen.
Abschließend möchte ich mich bedanken für die wirklich guten Spielbedingungen und die Bewirtung in Bremen. Das war nicht selbstverständlich, nachdem was wir diese Saison schon anderes erlebt haben. Natürlich geht auch ein großer Dank an Thomas Casper, der wieder einmal eine hervorragende Unterkunft mit tollem Frühstücksbufett aufgetan hat.


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