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Freitag, 29. März 2024
Von Riga nach Prag - ein Erlebnisbericht von Olaf Heinzel

Von Riga nach Prag



Letzten Samstag, den 20.05., fand zum 33. Mal das 4er Blitz-Turnier „Smichauer Fäßchen“ statt. Gespielt wurde in der Bierfabrik (Zitat Taxi-Fahrer) STAROPRAMEN im Prager Stadtteil Smichov. Lt. Ausschreibung ging es um den Preis des Generaldirektors der Prager Bierbrauerei. Also war ein harter Kampf zu erwarten im Bierland Tschechische Republik!

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Während des Turniers in Riga – Bericht von Christan Troyke könnt Ihr im Archiv nachlesen –, wurde eine Teilnahme ausgemacht. So meldte ich uns unter den Namen die Heinzelmänner in der Aufstellung, Christian Troyke, Olaf Heinzel, Emery Peterson, Cliff Walther und Doreen Troyke inklusive Elo-Zahlen etc. per Email an. Gerüchten nach, soll Doreen uns zu Münner gemacht haben, könnte aber auch an der Organisation gelegen haben. Auf alle Fälle starteten wir als Heinzelmünner mit einem ELO-Schnitt von 800 unter tschechischer Flagge. Zumindest den Zustand der Fahne musste ich noch in den ersten Runden ändern lassen, da es auch 5 Preise für die besten ausländischen Teams gab. Dieser weise Schachzug bracht uns eine Palette Staropramen ein!
Bevor ich auf den Spieltag, mit der von mir bekannten schachlichen Tiefe, eingehe, noch etwas Werbung für die 34. Ausgabe, damit vielleicht der eine oder andere Schachfreund auch noch Lust bekommt, im kommenden Jahr Kultur und Schach zu verbinden. Das Prag immer eine Reise wert ist und viele Sehenswürdigkeiten hat, ist auch einem Kulturbanausen wie mir nicht fremd geblieben. Einzelheiten über die Sehenswürdigkeiten geben die Troykies oder Emery gerne Auskunft, da sie schlauerweise schon am Mittwoch bzw. Donnerstag angereist waren. Getroffen haben sich die 3 aber zufällig in der Prager Altstadt! Ist halt doch ein Dorf. Cliff und ich reisten erst am Freitag an, wobei Cliff, eben kein Banause ist, und vorher noch ein spannendes Fußballmatch mitgenommen hat. Getroffen haben wir uns letztendlich dann in einem georgischen Restaurant am Fuße der Prager Burg. Da das Turnier am nächsten Morgen um 9 Uhr beginnen sollte, ging es gegen Mitternacht mehr oder weniger über ein Biergarten zur Schlafstelle.
Christian fragte am nächsten Morgen, warum für 13 Runden eine Zeit von 6h einplane. Dass das Turnier traditionell erst frühsten gegen 10 Uhr anfängt, nachdem die Bar um 9:30 Uhr öffnet war nur ein Mosaikstein. Bei der Organisation ist noch eine Menge Luft nach oben. So fing das Turnier dieses Mal erst deutlich nach 10 Uhr an, mit der Begründung, man konnte die Anmeldung nicht lesen. Wenn man besser vorbereitet gewesen wäre, hätte man die Emails auch berücksichtigen können oder gar schon vorher eingeben. Des Weiteren ist es zwar nett, dass man die Eröffnungsreden auch ins Deutsche übersetzt, aber ob man auch alle Schachregeln vortragen muss und diese übersetzt ist zu hinterfragen. Ebenso sollte man Meldezettel einführen, da hier wohl die meiste Zeit benötigt wird. Beide Teamführer müssen sich in einer riesigen Schlange anstellen und die Ergebnisse werden dann per Hand vom Schiri notiert. Als Mannschaftsführer kostet dieses sinnvolle Zeit, die beim Bier holen und wegbringen fehlt!
Diese Mängel werden aber von der herzlichen und charmanten Art der Organisatoren und der Teilnehmer in den Schatten gestellt. Das Motto des Turniers ist: Mehr eine soziale Begegnung als ein Wettkampf. Ein Beispiel aus einem Wettkampf von uns. Cliff hatte immer das Glück mit nostalgischen Uhren zu spielen, während wir immer Digitaluhren hatten. Bei der berühmten weißen Russenuhr wurde der Zeiger so gestellt, dass das Plättchen sich nicht heben kann. Irgendwann reklamierte Cliff gefallen und man stellte schnell fest, dass es zwar korrekt ist, aber ob wirklich 5 min. verbraucht wurden war unklar. Der Gegner holte den Schiedsrichter. Dieser bemühte sich dann nach besten Gewissen und genauster Kontrolle – Brille auf und ab – ein Urteil zu fällen. Die Spieler hatten allerdings schon aufgebaut und begaben sich Richtung Tresen, da Remis schon längs vereinbart war. Irgendwann stellte dann auch der Schiri die Uhr wieder ab und ging zufrieden des Weges!
Für 14 Euro Startgeld bekommt man 8 Biermarken für 0,5l Staropramen. Jedes weitere kostet dann 1,50 €, wenn man nicht gerade eine Freibierrunde der Brauerei erwischt hat, welche nicht selten ist. Natürlich gibt es auch Kaffee oder Wein. Andere Getränke habe ich aber nicht gesehen. Ein paar Snacks für den kleinen Hunger wären nicht schlecht gewesen, aber für nächstes Jahr muss man halt ein Picknickkorb mitnehmen. Obwohl es „nur“ um wertvolle Sachpreise ging, waren 3 GMs und 9 IMs mit dabei! Viele Teilnehmer setzten Ihre Biermarken schon vor Turnierstart um, so dass man schon einmal mit +2 startete. Die Spitzenbretter hielten sich dabei etwas zurück.
Als ungesetztes Team erhielt wir gleich ein Team aus den TOP 20. Dank der Nicht-Titelträger konnten wir ein 2-2 retten. Gespielt wurde nach dem olympischen System, also Brettpunkte zählen. In der 2. Runde brachte uns dann das hübsche französische Team ins Turnier. Nach diesem 4-0 folgte dann noch ein 3-1 und fortan traf man uns nur noch in der ersten Reihe an. Niederlagen kassierten wir nur gegen den deutlichen 2. Platzierten und dem klarem Turniersieger. Wobei hier ein Punkt drin war. Nach 13 Zügen und max. 1 min. hatte der Rentner gepunktet und Cliff hatte eine Gewinnstellung.


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Um 15:15 Uhr und 13. Runden hatten wir das Treppchen knapp verpasst und landeten auf Platz 4 und waren somit auch bestes nicht tschechisches Team. Nähere Turnierergebnisse können hier eingesehen werden:

Ergebnisse auf ChessResults ...

Die Bieranzahl kann hier nicht eingesehen werden, aber hier dürfte das Treppchen erreicht sein.
Auf dem Siegerfoto sind wir mit dem Ehrenpräsidenten, Josef Čermák, zu sehen. Josef feierte dieses Jahr seinen 90. Geburtstag und lässt es sich nicht nehmen, die Urkunden noch persönlich zu schreiben!

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Nachdem Turnier ging es dann zum gemeinsamen Essen in einer typischen tschechischen Dorfkneipe abseits der Touristenszene. Bei leckeren einheimischen Köstlichkeiten ließen wir den späten Nachmittag ausklingen.
Am Sonntag ging es dann für Cliff mit 2-3 Fußballmatches auf den Dörfern zur 2. Liga Begegnung Dynamo Dresden – Arminia Bielefeld. Die Troykies kehren nach Erfurt zurück. Emery und ich besuchten noch die Gambrinus und Pilsener Urquell Brauerei in Plzen.

Ein gelungenes Wochenende und Trainingslager für Leutasch! Wenn es keine Terminüberschneidung gibt, steht ein Besuch 2018 nichts im Weg.


Neben Leutasch stehen dann für mich folgende Turnier auf der Agenda:

30.07-06.08. Tabor / Tschechische Republik (Turnierschach)
9/10.09 Hoyerswerda (4er-Blitz)
30.09 – 01.10. Sigulda / Lettland (Einzelschnellschach)
14.-17.12 Kattowitz / Polen (Blitz- und Schnellschach-Einzel-EM)

Bei Interesse einfach melden!

Liebe Grüße aus Berlin
Euer Olaf


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